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Japans Manga-Prognose für Juli 2025 veranlasst Reisekürzungen

by Zoey Oct 07,2025

Menschen halten eine Schweigeminute zum 14. Jahrestag Japans

Trauernde halten eine Schweigeminute für die Opfer des Erdbebens, Tsunamis und Atomunglücks vom März 2011 in Japan. Foto von STR/JIJI PRESS/AFP via Getty Images.

Ein wenig bekannter Manga mit dem Titel "Die Zukunft, die ich sah" von Ryo Tatsuki hat in Japan und international unerwartete Aufmerksamkeit erregt. Die Behauptung der Autorin, eine katastrophale Naturkatastrophe vorhergesagt zu haben, die Japan im Juli 2025 treffen werde, hat breite Diskussionen ausgelöst. Berichten zufolge haben einige Reisende ihre Sommerpläne geändert, um Japan zu meiden. Durch soziale Medien wurde dieses Phänomen noch verstärkt – doch was nährt den Glauben an Tatsukis Vorhersagen, und wie wurde ein bevorstehender Horrorfilm mit diesen wachsenden Befürchtungen verknüpft?

Ursprünglich 1999 veröffentlicht, zeigt Tatsukis Manga sie selbst als Protagonistin, die präkognitive Träume seit 1985 dokumentiert. Das Cover des Buches zeigt eine besonders beunruhigende Vorahnung: "März 2011: Eine große Katastrophe." Als genau in diesem Monat das verheerende Tohoku-Erdbeben und der Tsunami stattfanden, erlangte der Manga erneute Aufmerksamkeit, und Originalexemplare wurden zu Sammlerstücken.

Die überarbeitete "Komplett-Ausgabe" von 2021 fügte eine weitere düstere Prognose hinzu – eine noch größere Katastrophe, die Japan im Juli 2025 treffen könnte, möglicherweise mit Tsunamis von dreifacher Größe gegenüber der Katastrophe von 2011. Diese Aktualisierung fiel mit der erneuten Popularität des Mangas zusammen, insbesondere in Hongkong, wo übersetzte Versionen weite Verbreitung fanden. Lokale Medien berichteten über Stornierungen von Japan-Reisen, besonders nachdem der in Hongkong ansässige Wahrsager Meister Seven Warnungen vor erhöhten seismischen Risiken diesen Sommer verstärkt hatte.

Veränderungen im Transportwesen spiegeln diese Besorgnis wider – Hong Kong Airlines strich Flugrouten nach Sendai, während Greater Bay Airlines Flüge nach Sendai und Tokushima von Mai bis Oktober reduzierte. Der Gouverneur von Miyagi, Yoshihiro Murai, kritisierte bei einer Pressekonferenz im April die "unwissenschaftliche Natur" der Vorhersagen und forderte Reisende auf, die Gerüchte zu ignorieren.

Die Kontroverse hat den Manga-Absatz auf über 1 Million Exemplare gesteigert und gleichzeitig Werbung für den bevorstehenden Horrorfilm "5. Juli 2025, 4:18 Uhr" gemacht, der Tatsukis Katastrophenprämisse aufgreift. Falschinformationen, die das fiktive Filmdatum mit Tatsukis Vorhersagen vermischten, veranlassten den Verlag Asuka Shinsha zu klären, dass nie ein konkretes Katastrophendatum angegeben worden sei.

Während sich Tatsukis Vorhersage für 2011 zufällig als richtig erwies, betonen Seismologen, dass die aktuelle Wissenschaft kein genaues Erdbebendatum vorhersagen kann. Dennoch gibt es berechtigte Bedenken – Experten schätzen eine Wahrscheinlichkeit von 70-80% für ein verheerendes Nankai-Trog-Erdbeben innerhalb der nächsten 30 Jahre, das möglicherweise 300.000 Menschenleben fordern könnte. Die japanische Meteorologische Agentur hält an ihrer Haltung gegen deterministische Erdbebenvorhersagen fest.

Online-Kommentare zeigen geteilte Meinungen, wobei einige die Sensationsgier der Medien kritisieren, während andere die tatsächlichen seismischen Risiken Japans anerkennen. Tatsuki selbst rät zu ausgewogener Vorbereitung und fordert die Öffentlichkeit auf, "angemessen nach Expertenmeinungen zu handeln" statt sich auf die Spekulationen ihres Mangas zu fixieren.